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Milch besser nicht

 
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Man soll nicht annehmen, die Gesundheitsindustrie wisse nicht, was man unter das Volk bringt. Ganz offensichtlich wird jedoch die allgemeine Unkenntnis über die Not der Milchindustrie, ihre Molken- und Milchzuckerberge loszuwerden, schamlos ausgenutzt. In völliger Verdrehung der Tatsachen mutiert schlecht zu vermarktende Molke zu einem bewusst aus Milch hergestellten Produkt, bei dem noch Weide- und Futterpflege betrieben worden sein soll. Wenn hier geweidet und gefüttert wurde, dann doch für das Käsearoma und nicht für die schnell verderbliche Molke.

Erstaunlich ist, dass die heute völlig denaturierte, hocherhitzte, aus Pulvern restituierte Flüssigkeit in ihren gesundheitlichen Auswirkungen mit der Molke vergangener Zeiten gleichgesetzt wird, die stets frisch genossen wurde. Sogar die berühmten Gesundheits-Molketrinkkuren des 18. und 19. Jahrhunderts, ebenfalls von den Reformhäusern wiederentdeckt, fanden wegen des schnellen Verderbs nur in der Nähe von Käsereien statt. Mitten in der Nacht wurde die Molke von den Sennhütten in die Dörfer getragen, wo die Heilsuchenden sie frühmorgens trinken mussten, denn mittags hätte sie schon verdorben geschmeckt. Kurorte wurden folglich diejenigen Orte und Regionen, in denen Käse hergestellt wurde und in denen deshalb kurzfristig frische Molke verfügbar war. Die berühmteste Region war die Gegend um Appenzell, deren Käse einer der bekanntesten wurde.

Mittlerweile scheint man hinzugelernt zu haben und weist in manchen Broschüren darauf hin, dass Molke bei der Gewinnung von Quark und Käse anfällt. Und offensichtlich hat sich auch herumgesprochen, dass sie für einen Teil der Menschheit ungesund ist...

 
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Letzte Änderung am 22.01.2006