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Milch besser nicht

 
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Brust-und Prostatakrebs

Die von der englischen Geochemikerin Jane Plant auf der Grundlage des "Atlas der Krebssterblichkeitsrate in der Volksrepublik China" und WHO-Statistiken vergleichend dargestellten Brust- und Prostatakrebsraten innerhalb Chinas, Japans, Thailands und westlicher Länder zeigen die überproportionale Häufigkeit der Erkrankungen in den westlichen Ländern gegenüber den asiatischen und innerhalb dieser Länder ein Stadt-Land-Gefälle in westlich orientierten Städten Asiens. Umweltbelastungen in asiatischen Städten generell können daher keine allein ausschlaggebenden Faktoren sein. Milchprodukte, deren Konsum in bestimmten chinesischen und japanischen Städten als Ausdruck westlichen Lebensstils stark zugenommen hat, bestätigen sich offenbar als entscheidender Faktor. So wird in China Brustkrebs umgangssprachlich als Reiche-Frauen-Krankheit bezeichnet, weil sich nur Wohlhabende westliche Nahrungsmittel leisten können.1 Und die Wohlhabenden sind es auch, die erkranken. Asiatische Vorstellungen von westlichen Nahrungsmitteln beziehen sich hauptsächlich auf Milch, Eis­krem, Schokoladeerzeugnisse und Käse, also Milchprodukte. Erst in der jüngeren Vergangeheit kamen Coca Cola, Mac und Burger hinzu. Japanische Wissenschaftler bestätigten in einer kürzlich veröffentlichten Studie, dass die gravierenden Lebensstilveränderungen in Japan nach dem Zweiten Weltkrieg wahrscheinlich im Zusammenhang mit der parallel dazu gestiegenen Brustkrebshäufigkeit stehen. Milch und Milchprodukten komme, so die Studie, dabei eine besondere Rolle zu.2
Zwei kürzlich veröffentlichte Studien aus den USA und Großbritannien stellen erneut einen Bezug zwischen Prostatakrebs, Milch und Kalzium her.3
Der 1999 im Rahmen der BST-Zulassung im Auftrag der EU erstellte Report, der unter anderem die Auswirkungen von Milchkonsum auf die menschliche Gesundheit behandelt, kommt zu dem Schluss, dass von spezifischen Hormonen in der Milch das Wachstum von Tumoren, besonders bei Brust- und Prostatakrebs, gefördert werden kann.4

Brustkrebs in West- und Ostdeutschland

Frauen sollten ins Grübeln kommen, wenn zumindest im Ausland zur Kenntnis genommen wird, dass die Brustkrebsraten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erheblich niedriger lagen und noch heute liegen als vergleichsweise in den Altbundesländern. In Deutschland wird dies öffentlich nicht diskutiert, denn dann müssten auch solche Fragen zu Lebensstil und Ernährung gestellt werden, die zu den großen Tabuthemen im Gesundheitsbereich gehören. 5
Als Erklärung durchaus plausibel wäre wiederum das Milchkonsumverhalten, insbesondere der erheblich niedrigere Käsekonsum in der ehemaligen DDR. Auch hier sind zwar die Brustkrebsraten parallel zum höheren Milchproduktekonsum angestiegen. Sie lagen und liegen jedoch signifikant unter den westdeutschen Raten.

Ein Gedanke zu Milch und Brustkrebs

1Plant, Dein Leben in Deiner Hand, S. 120 ff.
2Li XM u. a. in: Medical Hypotheses, 2003 Feb., 60(2), S. 268-275.
3Chan u. a. in: American Journal Of Clinical Nutrition, 2001 Okt., 74(4), S. 549-554 und
Gunnell u. a. in: British Journal Of Cancer, Jun.2, 2003, 88(11), S. 1682-1686.
4EU-BST-Human-Report, Abschnitt 2.4.2.2.
http://europa.eu.int/comm/food/fs/sc/scv/out19_en.html
5Der einzige mir bekannte Hinweis auf die Unterschiede zwischen Ost und West in einer deutschen Publikation stammt von der Strahlenexpertin Professorin Dr. Inge Schmitz-Feuerhake in der Zeitschrift EMMA, Mai/Juni 2002, S. 31, die sich gegen das prophylak­tische Reihenscreening (Mammographie) ausgesprochen hat.
 
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